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Image by Lucas Kapla

Hashimoto-Thyreoiditis
Symptome, Diagnose und Behandlung

Diagnose

Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt (Anamnese) beginnt die eigentliche medizinische Untersuchung. Durch die Blutuntersuchung kann eine Fehlfunktion der Schilddrüse festgestellt werden. Wichtig sind hierbei die Werte für die Hormone T3, T4 und TSH. Das TSH-Hormon wird im Gehirn produziert und gibt der Schilddrüse das Signal für Hormonproduktion.

Die Blutprobe kann auch über eine mögliche Autoimmunerkrankung aufschlussgeben. Sollten bestimmte Antikörper im Blut vorkommen, die typischerweise gegen das Schilddrüsengewebe vorgehen und diese zerstören können, kann die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis heißen.

In einer Ultraschalluntersuchung kann auch die Größe der Schilddrüse und ihre Konsistenz untersucht werden. Die Entzündung ist meistens in der Frühphase nur im Sonogramm beurteilbar, erst später sind Antikörper im Blut nachweisbar.

Die nächste Stufe der Untersuchung kann eine Szintigraphie sein, bei der die Schilddrüse nicht nur abgebildet wird, sondern auch deren Funktion beobachtet werden kann. Im Falle der Hashimoto-Thyreoiditis ist der Stoffwechsel der Schilddrüse vermindert.

Bei einer Feinnadelpunktion entnimmt der Arzt eine winzige Gewebeprobe, die weiter und genauer untersucht werden kann. Sollte tatsächlich Hashimoto-Thyreoiditis vorliegen, lassen sich mehr Lymphozyten in Gewebeprobe der Schilddrüse nachweisen.

Eine EEG-Untersuchung kann auf das Vorliegen einer Hashimoto-Enzephalopathie schließen lassen. Zu einer genaueren Abklärung kann auch die Analyse der Gehirnflüssigkeit in Frage kommen.

Therapie

Leider ist es nicht möglich, die Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis zu behandeln und somit die Erkrankung auszulöschen. Man kann nur die Symptome behandeln.

Gegen die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion kann das Medikament Levothyroxin (L-Thyroxin) eingesetzt werden, das die Betroffenen ein Leben lang einnehmen. Es wirkt wie das Hormon T4 und kann im Körper in T3 umgewandelt werden. Eine regelmäßige Beobachtung des Patientenzustandes ist besonders in den ersten Wochen und Monaten sehr wichtig, um die für die Betroffenen individuell geeignete Dosis zu bestimmen.

Im Falle der Vergrößerung der Schilddrüse ist es oft nützlich, die Schilddrüse operativ zur Gänze oder teilweise zu entfernen.

Bei Hashimoto-Thyreoiditis ist es auch hilfreich, wenn die Betroffenen selbst auf jodiertes Salz, besonders in hoher Dosis, verzichten. Auch Speisen wie Hering, Seelachs und Meeresfrüchte weisen hohen Jodgehalt auf.

Bei Schwangeren schaut es mit der Jodzufuhr anders aus. Ihr Körper benötigt generell mehr Hormone und aus diesem Grund benötigen sie auch mehr Jod, sogar wenn sie an Hashimoto leiden. Deshalb müssen sie regelmäßig auf mögliche Hormonmängel kontrolliert werden. Im Bedarfsfall bestimmt der Arzt, wann eine höhere Jodzufuhr und wie viel davon vonnöten ist.

Bei Hashimoto-Enzephalopathie wird zumeist Kortison eingesetzt. Leider ist Kortison gegen Hashimoto-Thyreoiditis selbst wirkungslos.

Die Schilddrüse produziert die Hormone T3 und T4, die viele Vorgänge im Körper steuern. Die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis ist auf ein Fehlverhalten des Immunsystems zurückzuführen. Dabei gehen die vom Immunsystem produzierten Antikörper gegen die hormonproduzierenden Zellen der Schilddrüse vor und zerstören diese. Es kommt zu einer Entzündung der Schilddrüse, und eine kurzfristige Überfunktion der Drüse kann entstehen. Im Laufe der Erkrankung führt Hashimoto jedoch zu einer Schilddrüsenunterfunktion.


Die gute Nachricht ist, dass man die Krankheit mit Tabletten relativ gut im Griff halten kann. Dabei ist man praktisch beschwerde- und symptomfrei.

Symptome

Da die Schilddrüsenhormone viele Prozesse im Körper regulieren und steuern, zeigt eine Unterfunktion der Schilddrüse viele verschiedene Symptome und Zeichen. Hier eine Liste der typischen Beschwerden:
 

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit, depressive Verstimmung

  • Trockene Haut

  • Verstopfung

  • Höhere Kälteempfindlichkeit

  • Muskelschmerzen oder -schwäche

  • Zyklusstörungen und vermehrte Blutung während der Menstruation

  • Erektionsstörungen

  • Gelenkschmerzen und -steifigkeit

  • Schwellung der Schilddrüse (Kropf / Struma)

  • Schrumpfung der Schilddrüse

  • Haarausfall und brüchige Nägel

  • Konzentration und Gedächtnis können beeinträchtigt sein

  • Erhöhter LDL-Spiegel

Ursachen

Bei Hashimoto Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem richtet sich hier gegen den eigenen Körper, genauer gegen die Schilddrüse und zerstört ihr Gewebe. Das verursacht eine chronische Entzündung der Schilddrüse, bei der immer mehr hormonproduzierendes Gewebe zerstört wird, was folglich zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt.

Es ist unklar, wie es zu diesem Fehlverhalten des Immunsystems kommt. Einige mögliche Ursachen sind wie folgt:

 

  • Genetik: Hashimoto Thyreoiditis kommt vermehrt in Familien vor.

  • Umweltfaktoren: Menschen mit ungesunder Ernährung, viel Stress oder Entzündungen erkranken haben ein größeres Risiko.

  • Eine sehr hohe Jodzufuhr: Eine hohe Dosis an jodhaltigem Kontrastmittel für eine Röntgenuntersuchung kann bei Menschen mit höherem Risiko diese Krankheit hervorrufen.

Risikofaktoren

Folgende Faktoren werden mit der Krankheit Hashimoto Thyreoiditis in Verbindung gebracht:
 

  • Geschlecht: Etwa 0,01% der Männer können an Hashimoto Thyreoiditis erkranken. Die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung ist bei Frauen etwa 5-mal höher.

  • Alter: In den meisten Fällen sind Menschen zwischen dem 30. Und 50. Lebensjahr betroffen, aber auch Kinder und ältere Menschen können daran erkranken.

  • Genetische Faktoren: Genetisch-bedingt kann Hashimoto Thyreoiditis häufiger familiär auftreten.

  • Andere Autoimmunerkrankungen: Patienten, die an einer anderen Autoimmunerkrankung wie z.B. der rheumatoide Arthritis oder dem Diabetes Typ 1 leiden, haben ein höheres Risiko, an Hashimoto Thyreoiditis zu erkranken.

  • Übermäßiger Konsum von Jod: Zu viel Jod in der täglichen Diät kann bei Menschen mit höherem Risiko die Erkrankung begünstigen.

  • Schwangerschaft: Änderungen im Immunsystem während der Schwangerschaft können nach der Geburt diese Krankheit hervorrufen.

  • Radioaktive Strahlung: Menschen, die einer stärkeren und längeren radioaktiven Strahlung ausgesetzt sind, haben ein höheres Risiko an Hashimoto Thyreoiditis zu erkranken.

  • Rauchen: Auch das Rauchen spielt eine wichtige Rolle und wird als ein möglicher Verursacher dieser Krankheit erachtet.

Folgen und Komplikationen

Bleibt die Hashimoto-Thyreoiditis unbehandelt, können viele Vorgänge im Körper nicht korrekt stattfinden. Das kann viele unangenehme Folgende haben und zu verschiedenen Komplikationen führen, wie folgt:

  • Struma / Kropf: Wenn die Schilddrüse weniger Hormone produzieren kann, erhält sie vom Gehirn den Befehl, mehr Hormone zu produzieren (vermehrte TSH-Produktion). Dies kann zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen, auch Struma / Kropf genannt. Struma ist im Halsbereich sichtbar und kann das Schlucken und das Atmen beeinträchtigen.

  • Psychische Probleme: Da die Hashimoto-Krankheit zu Depressionen und Antriebslosigkeit führt, kann das im Laufe der Zeit die Lebensqualität der Betroffenen sogar massiv verschlechtern.

  • Herzprobleme: Die Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüsenunterfunktion generell) kann die Funktion des Herzens stören. Ein größeres Herz und unregelmäßige Herzfrequenz sind oft die Folge. Auch der LDL-Spiegel (das schlechte Cholesterin) kann erhöht sein, was wiederum zu kardiovaskulären Problemen und Herzfehlern führen kann.

  • Probleme in der Sexualität und der Fruchtbarkeit: Bei Frauen kann die Hashimoto-Thyreoiditis die Lust an Sexualität schwächen, die Ovulation (Eisprung) stören und die Menstruation erschweren. Männer, die an Hashimoto-Thyreoiditis leiden, können eine reduzierte Libido haben, an Erektionsstörungen leiden und weniger Spermien produzieren.

  • Komplikationen während der Schwangerschaft: Die Hashimoto-Thyreoiditis kann während der Schwangerschaft zu einem Abbruch oder zu einer Frühgeburt führen. Kinder von Frauen, mit Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft haben ein hohes Risiko, reduzierte geistige Fähigkeiten zu haben, an Autismus zu leiden, Sprachverzögerungen und andere Entwicklungsstörungen aufzuweisen.

  • Hashimoto-Enzephalopathie: Die Dysfunktion des Immunsystem, die zur Entstehung von Hashimoto-Thyreoiditis führen kann, kann auch eine Hashimoto-Enzephalopathie verursachen. Sie führt zu einer Entzündung im Gehirn, die Folgen wie Wahrnehmungs- und Denkstörungen, epileptische Anfälle, neurologische Störungen, unkontrollierte Bewegungen und Muskelzuckungen haben kann. Psychosen und Verwirrtheit, sowie Schläfrigkeit bis hin zu Koma sind weitere Krankheitsbilder.
     

Image by Pawel Czerwinski

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Ihr Dr. Rafiei

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