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Die Schilddrüse
Funktionen und Wirkung

Die Schilddrüse ist eine der wichtigsten Hormonproduzenten im Körper. Hier beschreiben wir einige ihrer Aufgaben und Erkrankungen.

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Ihre Funktion

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die sich beim Menschen unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre befindet und die Form eines Schmetterlings hat. Ihre wichtigste Funktion besteht darin, einerseits Jod zu speichern und andererseits die jodhaltigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), sowie das Peptidhormon Calcitonin zu produzieren.

Hormone

Die Schilddrüse produziert hauptsächlich die zwei wichtigen Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tetrajodthyronin oder auch Thyroxin). Diese Hormone sind für viele Prozesse innerhalb des Körpers verantwortlich, die hier näher beschrieben werden.

Image by Pawel Czerwinski

Die jodhaltigen Hormone, T3 und T4, spielen eine Schlüsselrolle beim Energiestoffwechsel, indem sie Zellen helfen, die Energielieferanten in Energie umzuwandeln, und damit sind sie auch für das Wachstum und Entwicklung von Zellen insgesamt wichtig.

Das Hormon Calcitonin hemmt den Knochenabbau, indem es Calcium und Phosphat in die Knochen aufnehmen lässt. Des Weiteren hemmt es auch die Wirkung der knochenabbauenden Osteoklasten.

Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 sind für die Entwicklung des Organismus von Neugeborenen von großer Bedeutung. Bei Erwachsenen steuern diese Hormone den Stoffwechsel und die Funktion fast aller Organe.

Schilddrüsenhormone

Thyreotroper Regelkreis: Die Funktion der Schilddrüse wird durch den Hypothalamus und die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) reguliert. In der Hirnanhangsdrüse wird das Hormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) gebildet und in die Blutbahn abgegeben. An den Schilddrüsenzellen angelangt, fördert TSH deren Wachstum und die Ausschüttung von T3- und T4-Hormonen. Diese wiederum hemmen die Ausschüttung von TSH. Durch diesen sogenannten thyreotroper Regelkreis bleibt die Menge der für den Stoffwechsel verantwortlichen Hormone konstant.

Wirkung der Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüsenhormone wirken auf Herz und Kreislauf. Sie können die Herzfrequenz und den Blutdruck regulieren und zu einer Erweiterung der Gefäße führen. Sie steuern den Zucker- und Fettstoffwechsel, die Produktion von Schweiß und Talg, sowie die Darmaktivität. Diese Hormone führen zu einer höheren Sensibilität der Nervenzellen.

Da die Wirkung der Schilddrüsenhormone generell den Energieverbrauch und den Stoffwechsel der verschiedenen Organe erhöht, führen sie automatisch zu einer höheren Körpertemperatur.

Sie regulieren das Wachstum des Neugeborenen und sind wichtig für die Entwicklung von Zellen insbesondere des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Wird ein Hormonmangel beim Neugeborenen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, entwickeln sich daraus schwere neurologische Störungen (z.B. Bewegungsstörungen und Störungen in der geistigen Fähigkeit des Erwachsenen).

Die sogenannten C-Zellen der Schilddrüse produzieren das Hormon Calcitonin. Es senkt den Calciumspiegel im Blut und somit die Calciumkonzentration.

Untersuchungsmethoden

Schilddrüsenerkrankungen kommen leider häufig vor. Durch Abtasten des Halsbereichs kann die Schilddrüse untersucht werden. Manche Schilddrüsenerkrankungen wie z.B. Struma sind sogar am Hals ersichtlich. Da Schilddrüsenerkrankungen viele andere Organe beeinträchtigen, sind viele Mediziner imstande, eine einfache Untersuchung, meist durch Abtasten, durchzuführen. Die Spezialisten auf diesem Gebiet sind jedoch Nuklearmediziner und Endokrinologen.

Zur genaueren Abklärung kommt die bildgebende Diagnostik zum Einsatz. Dazu gehören Ultraschall und Szintigrafie zur weiteren Abklärung bei Knoten und Funktionsstörungen. In speziellen Fällen wird auch auf Computer- und Kernspintomografie zurückgegriffen.

Die Feinnadelpunktion der Schilddrüse ist eine weitere Untersuchungsmethode, bei der Proben zwecks genauerer Untersuchung entnommen werden.

  1. TSH-Blutuntersuchung ermöglicht eine sehr genaue Untersuchung
    Die TSH-Blutuntersuchung wird verwendet, um eine Dysfunktion der Schilddrüse zu diagnostizieren. Auch winzige Änderungen im T3- und T4-Spiegel können signifikante Veränderungen in der TSH-Produktion bewirken.

    Wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produzieren kann (Unterfunktion), geht die TSH-Produktion in kurzer Zeit hoch und bleibt auch erhöht.

    produziert die Schilddrüse aber zu viel Hormone (Überfunktion), wird praktisch kein TSH mehr produziert.
    Diese Tatsachen machen die TSH-Blutuntersuchung zu einer effektiven Methode, um ein Schilddrüsenproblem zu diagnostizieren.
     

  2. Frauen leiden öfter an Schilddrüsenerkrankungen als Männer
    Es wird geschätzt, dass jede 8. Frau im Laufe ihres Lebens eine Schilddrüsenerkrankung entwickelt. Diese treten besonders während der Schwangerschaft und in der Menopause auf. Am meisten leiden Frauen an Schilddrüsenunterfunktion. Einige typische Symptome sind:
     

    • Müdigkeit

    • Der Person ist ständig kalt

    • Muskelschwäche

    • Gewichtszunahme
       

  3. Die meisten Schilddrüsenerkrankungen können nicht verhindert werden
    Es ist nicht möglich, die Entstehung einer Schilddrüsenerkrankung zu stoppen oder zu verlangsamen. Aber es ist möglich, mit der Krankheit zu leben.
     

  4. Stress und andere Faktoren können eine Schilddrüsenerkrankung verschlechtern
    Generell ist eine gesunde Lebensweise sehr wichtig, wenn es darum geht, mit einer Schilddrüsenerkrankung zu leben und deren Symptome zu reduzieren.

    Faktoren wie Schwangerschaft, Krankheiten und Stress können die Funktion der Schilddrüse negativ beeinflussen. Patienten sollten für sich Methoden zur Stressreduktion und -abbau entwickeln, und Entzündungen möglichst vorbeugen.

    Hilfreich für die Schilddrüse sind auch regelmäßige körperliche Aktivitäten und sogar gesunde Beziehungen zu anderen Menschen. Ruhe und ausreichender Schlaf sind ebenfalls sehr nützlich.
     

  5. Die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen sollte vor und während der Schwangerschaft stattfinden
    Die Schilddrüsenhormone helfen, Ihrem Baby eine geeignete Umgebung im Mutterleib bereit zu stellen, wo es besonders in den ersten drei Monaten gut gedeihen und wachsen kann. Das ist der Grund, warum die Hormonspiegel vor und während der Schwangerschaft unter Beobachtung des Arztes sein sollten.
     

  6. Lernen Sie, die Schilddrüsenerkrankung zu managen
    Ein nicht gesunder Schilddrüsenhormonspiegel kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Bei einer Schilddrüsenerkrankung sollten PatientInnen nach evidenzbasierten Leidfäden und mit verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt werden. Auch wenn PatientInnen auf alternative Heilmethoden oder Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen wollen, ist es wichtig, darüber mit einem Facharzt für Nuklearmedizin oder Endokrinologie zu sprechen. Viele Heilmethoden oder Nahrungsergänzungsmittel können in hoher Dosis oder ohne ständige Beobachtung eines Arztes gefährlich sein oder andere unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.
     

  7. Gewisse Mythen können Ihre Gesundheit gefährden
    Die große Fülle an Informationen, die heutzutage online verfügbar sind, machen es einem nicht leicht, eigene Erkrankungen zuverlässig und korrekt zu diagnostizieren und zu behandeln. Es ist sehr wichtig, dass Sie mit einem Facharzt über ein mögliches Schilddrüsenproblem reden. Erst eine ärztliche Untersuchung, basierend auf objektiven medizinischen Fakten schafft Klarheit und Gewissheit in der Diagnose und für die Behandlung der Krankheit.

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