Struma
Symptome, Diagnose und Behandlung
Struma mit Unterfunktion
Ist die Struma bedingt durch eine Schilddrüsenunterfunktion entstanden, produziert die Hirnanhangdrüse vermehrt TSH, um die Schilddrüse zu mehr Hormonproduktion zu stimulieren. Hier hilft der Arzt mit der Gabe von L-Thyroxin. Dieses Medikament zusammen mit Jodtabletten unterbricht die Wirkung des TSH-Hormons auf die Schilddrüse.
Sollte das Fortschreiten der Struma nicht medikamentös aufgehalten werden können, ist eine operative Entfernung der Schilddrüse die nächste Behandlungsmethode. Auch nach der OP erhalten die Betroffenen weiterhin Jod- und Hormontabletten.
Struma mit Überfunktion
Im Falle einer Schilddrüsenüberfunktion werden die Hormone T3 und T4 in übermäßiger Menge produziert. Hier können Medikamente wie Thiamazol eingesetzt werden. Solche Medikamente verhindern den Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone und senken somit den Hormonspiegel.
Eine weitere Behandlungsmethode ist die Radiojodtherapie. Zuerst wird die benötigte Menge an radioaktivem Jod vom Arzt bestimmt. Danach wird das radioaktive Jod injiziert. Da besonders aktive Schilddrüsenzellen (die zu viel Hormon produzieren) am meisten Jod benötigen, nehmen Sie den Hauptanteil des radioaktiven Jods auf. Durch die Strahlung sterben diese Hormonzellen ab und der Hormonspiegel normalisiert sich wieder.
Struma oder Kropf ist eine Schwellung der Schilddrüse, die zu einer sichtbaren Masse im vorderen Halsbereich führen, und das Schlucken und Atmen beeinträchtigen kann.
Ein Kropf kann durch die Schwellung der gesamten Schilddrüse oder durch Entstehung von einer oder mehreren Schwellungen in verschiedenen Bereichen der Schilddrüse in Erscheinung treten.
Die Struma muss nicht zwangsläufig die Funktion der Schilddrüse verändern, kann aber zu einer Schilddrüsenunter- oder -überfunktion führen.
Die Ursache Nummer 1 ist der Jodmangel in der Ernährung. In Österreich sind etwa 27% der Menschen davon betroffen und entwickeln im Laufe der Jahre Jodmangelerscheinungen. Auch andere Erkrankungen können die Schilddrüse in ihrer Funktion und Form beeinträchtigen und ihre Vergrößerung verursachen.
Nach einer Diagnose findet Ihr Arzt eine geeignete Behandlung, die abhängig von der Ursache der Struma und Ihrer Symptome ist.
Symptome
Solange der Kropf eher klein ist, haben die PatientInnen kauf Symptome. Aus diesem Grund findet man diese Schilddrüsenerkrankung eher zufällig während der Untersuchung eines anderen Organs.
Generell sind die Symptome einer Struma abhängig davon, wie fortgeschritten die Krankheit ist, ob sie die Funktionsweise der Schilddrüse verändert hat, wie schnell der Kropf wächst und ob Schlucken und Atmen erschwert vonstattengehen.
Sollte die Struma eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht haben, können folgende Symptome in Erscheinung treten: (link zu Überfunktonssymptome)
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Höhere Herzfrequenz
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Gewichtsverlust
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Höhere Wärmeempfindlichkeit
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Verwirrtheit und höhere Nervosität
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Vermehrtes Schwitzen
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Muskelschwäche
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Häufiger Stuhlgang
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Schlafstörungen
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Veränderungen in der Menstruation
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Größerer Appetit
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Höherer Blutdruck
Sollte die Struma zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen, sind folgende Symptome zu erwarten:
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Starke Müdigkeit und Trägheit
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Höhere Kälteempfindlichkeit
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Verstopfung
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Trockene Haut
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Muskelschwäche
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Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
Weitere Probleme verursacht durch den Kropf sind:
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Erschwertes Schlucken
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Erschwertes Atmen
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Heiserkeit
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Husten
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Schnarchen
Ursachen
Die Schilddrüse produziert die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die viele Vorgänge im Körper regulieren wie z.B. den Sauerstoffverbrauch, den Kohlenhydratstoffwechsel, den Energiestoffwechsel (Metabolismus), die Körpertemperatur, den Cholesterinabbau, die Entwicklung des zentralen Nervensystems, die Herzfrequenz und den Blutdruck, das Wachstum bei Kindern, und vieles mehr.
Die Schilddrüse produziert auch das Hormon Calcitonin, das eine wichtige Rolle in der Regulierung des Kalziumspiegels im Blut spielt.
Die Aktivitäten der Schilddrüse wiederum werden von dem TSH-Hormon reguliert, das im Gehirn produziert wird.
Einige Ursachen der Struma sind wie folgt:
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Jodmangel: Um Hormone produzieren zu können braucht die Schilddrüse Jod. Der Jodmangel führt daher und einer Reduktion der Schilddrüsenhormone. Wenn das Gehirn den Hormonmangel registriert, schickt es durch vermehrte TSH-Produktion den Befehl an die Schilddrüse, mehr Hormone zu produzieren. Dies führt zu einer Vergrößerung der Schilddrüse.
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Morbus Basedow: Dabei handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Es produziert ein Protein, das dem TSH-Hormon des Gehirns sehr ähnlich ist und der Schilddrüse das Signal gibt, mehr Hormone zu produzieren. Dies kann zu einer Überproduktion der Hormone und der Schilddrüse und eventuell deren Vergrößerung führen.
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Hashimoto-Thyreoiditis: Auch hierbei handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Es produziert Antikörper, die das Schilddrüsengewebe angreifen und zerstören. Das führt dazu, dass die Schilddrüse weniger Hormone produzieren kann. Wenn dieser Hormonmangel vom Gehirn erfasst wird, sendet es durch die vermehrte TSH-Produktion das Signal an die Schilddrüse, mehr Hormone zu produzieren, was die Vergrößerung der Schilddrüse zur Folge haben könnte.
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Schilddrüsenknoten: Manchmal entstehen durch ein unregelmäßiges Wachstum der Schilddrüsenzellen Knoten. Sie können insgesamt das Schilddrüsenvolumen vergrößern und zur Entstehung von Struma führen. Die Ursachen können genetischer Natur, Jodmangel und Umwelteinflüsse sein.
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Schilddrüsenkrebs: Nur wenige Schilddrüsenknoten sind bösartig und führen zum Schilddrüsenkrebs. Diese Krebsart ist gut behandelbar.
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Schwangerschaft: Das Hormon „Humanes Choriongonadotropin“, das während der Schwangerschaft ausgeschüttet wird, kann ebenfalls zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen.
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Thyreoiditis: Eine Autoimmunerkrankung kann das Schilddrüsengewebe angreifen. Dabei entzündet sich das Gewebe und die Zellen werden zerstört. Dadurch kann die Schilddrüse weniger Hormone produzieren. Wird dieser Hormonmangel vom Gehirn erkannt, wird über das TSH-Hormon das Signal an die Schilddrüse gesendet, mehr Hormone zu produzieren. Dies führt ebenfalls zu einer Struma.
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Medikamente: Bestimmte Medikamente können ebenfalls zur Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) führen, u.a. Lithium-haltige Medikamente, die gegen Depression und bipolare Störungen eingesetzt werden.
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Hormonresistenz: Selten können die Zielzellen der Schilddrüsenhormone eine Resistenz gegen diese entwickeln. Der Einfluss der Hormone auf diese Zellen wird geringer. Das Gehirn versucht das Problem zu lösen, indem es mehr TSH-Hormon produziert und der Schilddrüse das Signal sendet, mehr Hormone zu produzieren. Dies kann auch Struma verursachen.
Risikofaktoren
Ein Kropf kann generell in jedem Alter entstehen, kann also angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens bemerkbar machen. Einige Risikofaktoren sind wie folgt:
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Jodmangel
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Frauen haben ein höheres Risiko als Männer
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Ab dem 40. Lebensalter besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, Struma zu entwickeln
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Besonders bei Frauen während einer Schwangerschaft
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Hormonveränderungen während der Wechseljahre oder Pubertät
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Genetische Veranlagung
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Bestimmte Medikamente, die Lithium beinhalten und gegen Depression und andere psychische Störungen eingesetzt werden
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Medikamente wie Amiodaron, das zur Behandlung von Herzrhythmusstörung angewandt wird
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Erhöhte radioaktive Strahlung bedingt durch eine Strahlungstherapie
Folgen und Komplikationen
Die Struma ist eher unproblematisch. Die Schwellung im Halsbereich und das veränderte Aussehen können störend für Betroffene sein. Sie kann aber auch zum erschwerten Schlucken und Atmen führen.
Die die Struma oft eine Schilddrüsenunter- oder -überfunktion als Nebeneffekt hat, können diese weitere Komplikationen und Schäden in anderen Körperorganen verursachen.
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Ihr Dr. Rafiei